Kapitalkonsolidierungsregeln – SAP S/4HANA for Group Reporting
Benno Rose gibt einen Einblick in die Konfiguration von Kapitalkonsolidierungs-Regeln im neuen SAP S/4HANA for Group Reporting.
Metadaten für konsolidierungsrelevante Konten
Die Konsolidierungsregeln für S/4HANA for Group Reporting werden anhand der Metadaten einzelner Dimensionselemente gesteuert; die Konto-Dimension enthält beispielsweise einige konsolidierungsrelevante Positionen, welche über bestimmte Parameter die Konsolidierungsregeln der Applikation auslösen und steuern. So sind die Regeln einfach zu bestimmen und anzupassen und die Ergebnisse der Eliminierungsbuchungen können einfach ohne umständliche Programmierungen über Konten- oder Bewegungsartenparameter gesteuert werden. Die gesamten Regeladministrationen beschränken sich dann auf Metadaten-Parameterpflege, was relativ einfach und benutzerfreundlich zu realisieren ist.
Ebenso wie die Konsolidierungsparameter werden die Umrechnungsparameter für die Währungsumrechnung der einzelnen Positionen gepflegt, damit die Währungsumrechnung nach IAS 21 gemäß der Annahme unabhängiger Konzernunternehmen durchgeführt werden kann (Bilanzkonten ohne historisches Eigenkapital und Beteiligungen mit Stichtagskurs, historisches Eigenkapital und Beteiligungen mit jeweiligen Transaktionskursen sowie Ergebnisrechnungskonten mit periodischem oder kumuliertem Durchschnittskurs).
Als konsolidierungsrelevant sind alle als IC-fähig ausgezeichneten Konten definiert (sowohl bilanziell als auch ergebnisrechnungsseitig), deren IC-Salden aus Konzernsicht eliminiert werden müssen; dies geschieht in der Schuldenkonsolidierung sowie in der Aufwands- und Ertragskonsolidierung. Der letztgenannte Bereich umfasst auch die sogenannten Innenumsätze und Innenmaterialaufwendungen bzw. Innenbestandsveränderungen (nach GKV), welche für die Durchführung der Zwischenergebniseliminierung eine wesentliche Rolle spielen. Diese Konsolidierungsmaßnahme nimmt eine besondere Stellung ein, da hierbei ausgehend von Ergebnisrechnungspositionen eine Anpassung der bilanziellen Vorrats- oder Anlagevermögensbestände vorgenommen werden muss, je nachdem, ob das aufnehmende Konzernunternehmen die erhaltenen Wirtschaftsgüter als Umlauf- oder Anlagevermögen nutzen wird.
Der hier im Einzelnen besprochene Sachverhalt umfasst die Kapitalkonsolidierung, welche die konzerninternen Kapitaltransaktionen eliminiert und bei vorliegenden Differenzen diese bei der Tochtergesellschaft als immateriellen Vermögenswert (Geschäfts- oder Firmenwert) ausweist. Die Beteiligungsbuchwerte der Muttergesellschaft sowie die historischen Eigenkapitalwerte der Tochtergesellschaft werden hier als eliminierungspflichtig definiert, wobei die eliminierten Werte auf das Ausgleichskonto (Geschäfts- oder Firmenwert) geschrieben werden.
Abbildung 1: Eliminierungsattribut Beteiligungsbuchwert
Im Beispiel wurde dem Beteiligungsbuchwert das Eliminierungsattribut COI_INV zugewiesen, welches später auch in den Regeln verwendet wird; das Währungsumrechnungsattribut ist als historischer Bilanzwechselkurs festgelegt worden.
Abbildung 2: Eliminierungsattribut Gezeichnetes Kapital
Das Gezeichnete Kapital wurde mit demselben Umrechnungsattribut versehen, während das Eliminierungsattribut COI_CAP lautet.
Definition und Durchführung der Kapitalkonsolidierungsregeln
Folgende Attribute werden in der Regeldefinition verwendet, um die richtigen Kontensalden anzusprechen und ihre Salden der Kapitalkonsolidierung zu Grunde zu legen.
Abbildung 3: Einstellungen Eliminierungsregel Beteiligungsbuchwerte
Die Konsolidierung der Beteiligung erfolgt mit Abschlussart 9 monatlich, wobei die periodischen Änderungen die Wertbasis darstellen; entscheidend ist hier die Buchung des Ausgleichswerts auf der Partnereinheit, da der Firmenwert ein Bestandteil des Abschlusses der Tochterunternehmung ist und diese Unternehmung den Firmenwert über ihr laufendes Geschäft rentieren muss, um das für sie aufgewendete Kapital wirtschaftlich zu rechtfertigen.
Abbildung 4: Auslösendes Attribut der Position Beteiligung
In den Metadaten wurde obiges Eliminierungsattribut als Regelauslöser verwendet.
Abbildung 5: Zielposition der Beteiligungseliminierung
Im Beispiel wird der Firmenwert als Zielposition angegeben; somit wird gebucht: 1721OC bei der Tochtergesellschaft an 172100 bei der Tochtergesellschaft. Damit ist die Beteiligung auf Gruppenebene eliminiert, die Firmenwertbuchung findet bei der Tochter statt und die Buchung ist auf Einzelgesellschaftsebene ausgeglichen. Im Folgenden werden die Einstellungen der EK-Buchungen abgebildet:
Abbildung 6: Einstellungen der Eigenkapitaleliminierungen auf der Tochtergesellschaft
Abbildung 7: Auslösendes Attribut für die Kapitaleliminierungen
Abbildung 8: Zielposition für Eigenkapitaleliminierung
Somit wird hier gebucht: Gezeichnetes Kapital bei der Tochtergesellschaft an Firmenwert bei der Tochtergesellschaft.
Abbildung 9: Ansicht der ausgelösten Kapitalkonsolidierungsregeln in Group Reporting in Periode 01 2019
In dieser Applikationssicht werden zuerst die Auslöser der Buchung angegeben und anschließend werden die Buchungen auf der jeweiligen Gesellschaft mit Partner und Konto durchgeführt, wobei alle Buchungen auf Gesellschaftsebene ausgeglichen sind und das Resultat als Firmenwert auf Ebene der Tochtergesellschaft ausgewiesen wird, während das historische Eigenkapital der Töchter sowie die Beteiligungsbuchwerte der Mutter vollständig auf Gruppenebene eliminiert werden.
Roadshow SAP S/4HANA for Group Reporting
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