Unternehmensplanung in inflationären Zeiten effektiv gestalten
Wie lassen sich kontinuierlich steigende Material- und Rohstoffpreise in der Planung abbilden?
Inflation, gestiegene Frachtraten, unterbrochene Lieferketten und Lieferengpässe haben seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 zu einem exorbitanten Anstieg von Rohstoffpreisen und anderen Einkaufsmaterialien geführt. Die Hoffnung auf eine baldige Entspannung an den Märkten wird durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 zerschlagen. Stattdessen folgen weitere Lieferengpässe und nahezu unkalkulierbare Preissteigerungen, welche im Vorhinein nicht abzusehen waren. Diese haben signifikante Auswirkungen auf die Margen zahlreicher Unternehmen und resultieren in großer Untersicherheit bezüglich der zukünftigen Unternehmensentwicklung. Die im Vorjahr erstellte Budgetplanung für das Jahr 2022 ist damit, wie schon bei Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020, obsolet.
Dies wirft bei zahlreichen Unternehmen die Frage auf, wie die aktuell zu beobachtende inflationäre Entwicklung der Rohstoff – und Materialpreise in der Planung berücksichtigt werden kann und wie Unternehmensplanung in unkalkulierbaren Zeiten nachhaltig erfolgreich zu gestalten ist.
In unserem verovis Planungsansatz setzen wir dabei auf folgende Schwerpunkte:
1) Rolling Forecast als führendes Steuerungsinstrument
Das Budget ist starr und stellt lediglich eine Momentaufnahme der zu erwartenden Entwicklung des kommenden Geschäftsjahres dar. Es beinhaltet keine aktuellen Informationen und ist als Steuerungsinstrument in Zeiten volatiler Märkte ungeeignet. Wir empfehlen daher eine Abkehr vom Budget als führendes Steuerungsinstrument und eine Fokussierung auf einen AI-basierten Rolling Forecast, welcher die aktuellen Entwicklungen berücksichtigt und Impulse für die Steuerung gibt.
2) Szenarien-Bildung
Für die Planung der Folgejahre im Target-Setting und der anschließenden Ausplanung der Ziele in der Budgetierung empfehlen wir die Betrachtung verschiedener simulationsbasierter Szenarien (mehr Informationen dazu in unserem Blogartikel zum Target-Setting). Dies beinhaltet sowohl positive als auch negative Entwicklungen der wesentlichen Unsicherheitskomponenten und deren Auswirkungen auf die Unternehmensprofitabilität. Die verschiedenen Szenarien sollten vollumfänglich betrachtet werden und eventuell einzuleitende Gegenmaßnahmen zur Sicherung der Profitabilität, z.B. Weitergabe der Preiserhöhungen an Kunden, mit abgebildet werden. Als Way Forward kann das zum Planungszeitpunkt wahrscheinlichstes Szenario herangezogen werden. Für unerwartet eintretende Änderungen der wesentlichen Profitabilitätstreiber stehen Referenzszenarien zur Verfügung.
3) Integrierte Finanzplanung
Um die Auswirkungen der Veränderung wesentlicher Treiber in volatilen Märkten auf Rentabilität, Liquidität und Finanzen bestmöglich in der Planung abzubilden und zu vermeiden, dass deren Auswirkungen einer Blackbox gleichen, empfehlen wir einen integrierten Planungsansatz. Dieser integriert einzelne Teilpläne und macht die Werteflüsse zwischen den Teilplänen und zur Finanzplanung als digitale Workflows sichtbar und die Wirkung operativer Treiber auf finanzielle Steuerungsgrößen messbar. Essenziell ist ein detailliertes Verständnis der einzelnen Teilpläne und des Zusammenspiels einzelner Einflussfaktoren.
Am Beispiel gestiegener Rohstoffpreise: Wie setzten sich die Herstellkosten zusammen? Welcher Teil der Herstellkosten entfällt auf die tatsächlichen Material– bzw. Rohstoffkosten? Wie wirkt sich eine Erhöhung der Materialkosten auf die Zuschlagskomponenten in den Herstellkosten aus? Wie beeinflussen erhöhte Herstellkosten Marge und EBIT?
Zudem ist ein fundiertes Verständnis des Marktes und des Kundenverhaltens von großer Bedeutung, um eventuell mögliche Weitergaben von Preiserhöhungen an die Kunden korrekt in der Planung abzubilden:
Welcher Teil der Preiserhöhungen kann an Kunden weitergeben werden, ohne einen zu großen negativen Effekt auf den Absatz zu generieren?
Die nachfolgende Grafik zeigt ein sinnvolles Zusammenspiel einzelner Teilpläne im Rahmen einer integrierten Finanzplanung auf.
Wir helfen Ihnen gerne dabei Ihre Planung flexibel, krisensicher und zukunftsgerichtet zu gestalten!
Sie haben Interesse Ihre Planung mit
verovis krisensicher zu gestalten?
Kontaktieren Sie uns.
Bettina Bauer ist seit November 2021 Senior Consultant bei verovis und leitet seit Anfang 2022 das Beratungsfeld Planning & Forecasting in Gemeinschaft mit Senior Consultant Alexander Fath. Sie bringt über dreieinhalb Jahre Berufserfahrung im Controlling mit und widmet sich leidenschaftlich den Zukunftsthemen im Finance-Bereich.
Von Team #valantic Digital Finance